Was Dario Cologna und ein AGVS-Garagist gemeinsam haben
Das Fundament: Einmal abgesehen davon, dass Dario Cologna sehr talentiert ist, wäre er ohne enormen Trainingsaufwand nicht dort, wo er heute steht – meistens auf dem Podest, bei wichtigen Wettbewerben oft sogar zuoberst.
Hier gibt es keinen Unterschied zum Garagisten – auch er ist in der Regel talentiert und auch er trainiert hart. Jeden Tag. Hier nennt man das einfach Arbeit statt Training, aber der Effekt ist derselbe: Man wird von Tag zu Tag besser. Und wer eine Ausbildungsstufe des AGVS erfolgreich durchlaufen oder gerade einen Vertragsabschluss gemacht hat, der darf sich auch als Sieger fühlen.
Die Stärken: Dario Cologna stärkt praktisch ausschliesslich seine Stärken und konzentriert sich auf jene Bereiche, die er selber beeinflussen kann. Zu seinen Stärken gehören seine Kraftausdauer und seine Feinmotorik. Er ändert nicht, was ihm Erfolg bringt und geht damit auch kein unnötiges Risiko ein. Bei ihm gibt es nur Evolution, aber keine Revolution.
Feinmotorik ist auch dem Garagisten eine vertraute Sache, selbst wenn heute natürlich viel mehr Elektronik im Spiel ist als früher, als es noch mehr Gefühl in den Fingerspitzen und ein feines Gehör brauchte. Kraft und Ausdauer braucht der Garagist ebenfalls, gerade weil die Ansprüche der Kunden ständig steigen. Seinem Erfolgsrezept bleibt auch der Garagist treu und für Evolutionen sorgt in der Regel primär der Hersteller – bei Modellen als auch bei Margen…
Die Flexibilität: Spitzenathleten müssen planen können, ihr Zeitfenster ist nicht unendlich gross – in den besten Fällen zehn Jahre, bei manchen sogar ein paar Jahre mehr. Wenn in dieser Planung etwas Unvorhergesehenes passiert wie bei Dario Cologna mit der schweren Fussverletzung 2013, muss der Athlet flexibel reagieren und sich auch auf Unbekanntes einlassen. Wie Dario: Nach seinem Jogging-Unfall vertraute er auf eine ihm bis dahin völlig unbekannte Rehabilitations-Methode. Resultat: Zwei Olympiamedaillen.
Flexibilität wird auch vom Garagisten erwartet, vor allem geistig. Kunden verlangen zum Beispiel Flexibilität bei der Preisgestaltung und bei Terminen, grundsätzlich aber eigentlich bei allem. Im Gegensatz zu Dario Cologna wird vom Garagisten aber auch dann Einsatz erwartet, wenn er den Fuss verstaucht hat.
Die Ziele: Hätte sich Dario Cologna als noch junger Langläufer an der helvetischen Langlaufvergangenheit orientiert, hätte er sich mental selber begrenzt. Bis zu seinem Durchbruch gab es keinen Weltmeister, keinen Gesamtweltcupsieger, keinen Olympiasieger. Er musste sich die Ziele selber setzen: «Ich will einst der beste Schweizer Langläufer werden.»
Beim Garagisten ist das mit den Zielen eine Sache für sich – er kann sie sich nicht alle selber setzen, so gerne er das tun würde, denn das macht der Importeur, bzw. der Hersteller für ihn. Hier ist denn auch der einzige Unterschied zwischen Dario Cologna und dem Garagisten: Von Dario verlangt niemand eine Spitzenzeit auf Ski wenn es keinen Schnee mehr hat…
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