«Schweizer werden bestraft»

CO2-Emissionen

«Schweizer werden bestraft»

24. Februar 2020 agvs-upsa.ch – In der Frühjahrssession diskutiert der Nationalrat die Totalrevision des CO2-Gesetzes. François Launaz, Präsident Auto-Schweiz, zeigt auf, dass dieses für die Schweizerinnen und Schweizer happige Konsequenzen haben wird.
 
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jas. François Launaz, Präsident Auto-Schweiz, legte an der Pressekonferenz zur Geneva International Motor Show (GIMS) mit wenigen Zahlen die grosse Bedeutung der Autobranche für die EU-Gesamtwirtschaft, aber auch die Schweiz dar. So sind in Europa 13,8 Millionen oder 6,1 Prozent aller Jobs direkt oder indirekt mit der Automobilindustrie verknüpft. In nicht weniger als 309 Fabriken in 27 europäischen Ländern werden jährlich 19,2 Millionen Fahrzeuge hergestellt. Auch in der Schweiz, obwohl wir keine eigenen Fahrzeuge produzieren, ist die Bedeutung der Automobilwirtschaft enorm. «Die Automobilwirtschaft ist für 14 Prozent des Schweizer Bruttoinlandprodukts verantwortlich. 20’143 Betriebe mit 224’135 Mitarbeitenden sind in der Autobranche tätig», erklärt Launaz und fügt schmunzelnd an. «In der Schweiz gibt es pro Haushalt mehr Autos als Kinder.»
 
Doch eigentlich ist dem Präsidenten der Importeursvereinigung Auto-Schweiz nicht zum Scherzen zu Mute. Er hat sich gerade fürchterlich über den Bericht über die Auswirkungen der CO2-Emissionsvorschriften bei neuen Personenwagen vom Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) aufgeregt. Launaz sieht darin reine Stimmungsmache im Vorfeld der Diskussion zur Totalrevision des CO2-Gesetzes im Nationalrat, die für die Frühjahrssession im März traktandiert ist. «Die Autoindustrie erfindet und denkt sich gerade neu und unternimmt enorme Anstrengungen, um die CO2-Emissionen zu reduzieren. Trotzdem werden die Schweizerinnen und Schweizer bestraft, selbst wenn sie gleich viel CO2-Emissionen einsparen wie in der EU», erläutert Launaz.
 
launaz_artikel_2.jpgDenn in der Schweiz gelten die Einführungsmodalitäten sowohl für Personen- als auch für Lieferwagen und leichte Sattelschlepper. In der EU jedoch wiederum ausschliesslich für Personenwagen. Der Auto-Schweiz-Präsident zeigte dann auf, dass die gleichen Gesetze und somit eine direkte Übernahme der CO2-Vorschriften aus der EU ohne Schweizer Sonderregelungen beim Phasing-in (Anteil der Flotte eines Importeurs oder einer Emissionsgemeinschaft, der Zielwerte einhalten muss) massive Sanktionen zur Folge haben würden. Selbst wenn die Schweiz den durchschnittlichen CO2-Ausstoss um den absolut identischen Wert senkt wie die EU (siehe hypothetisches Beispiel in Tabelle oben).
 
«Diese massiven Strafzahlungen schädigen die Schweizer Kaufkraft und gefährden somit auch den hart erarbeiteten Wohlstand», gibt François Launaz zu bedenken. Die Politik zwinge die Autoimporteure regelrecht dazu, nur noch Elektrofahrzeuge zu verkaufen, damit sie Strafzahlungen verhindern könnten. «Dabei wird die Zukunft der Mobilität nicht rein elektrisch sein. Wir sollten nicht so einseitig denken. Die Zukunft der Mobilität wird weiterhin durch Vielseitigkeit geprägt sein.» Schliesslich seien Elektroautos eine gute Lösung für den Kurzstrecken- und Stadtverkehr, aber für lange Distanzen und den Überlandverkehr müssten andere Lösungen zur Verfügung stehen. Daher dürfe man Verbrenner nicht einfach verbieten, sondern müsse bei der Suche nach Lösungen Technologieoffenheit wahren. Das macht Auto-Schweiz momentan auch in seiner aktuellen Kampagne «Mein Autogramm» deutlich, mit Porträts und Informationen zur individuellen Mobilität in der Schweiz.

 

 

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Kommentare


Aaron P. Gerber 25. Februar 2020 - 10:12
Greta Thunberg und Simonetta Sommaruga sagen jetzt, wo's lang geht. Die eine segelt mit dem Boot zu einem Meeting über den Atlantik. Die andere fährt mit dem Zug 800 km zu einem Meeting nach Wien. In deren oekostalinistischem Gedankengut haben Normalbürger / Mobilitätsbedürfnisse keinen Platz. Nur forsch voran im grün-roten Stechschritt, und die Schweiz an die Wand gefahren. Geht nicht sagen Sie? Geht schon, denn die wendehälsigen Mitte- und Halbrechtspolitiker helfen freiwillig mit.