Pannenstreifen öffne dich

Pannenstreifen öffne dich

25. September 2015 agvs-upsa.ch – Der Bundesrat gibt grünes Licht für die Öffnung des Pannenstreifens bei Verkehrsüberlastungen. Das Pilotprojekt zwischen Ecublens und Morges hat sich bewährt. Weitere 16 Abschnitte sollen ab 2017 genützt werden können. Erhöht werden sollen auch die Anzahl der Lastwagenüberholverbote und die Anzahl der Abschnitt mit herabsetzbarer Höchstgeschwindigkeit.

Auf der A1 zwischen Ecublens und Morges wird bei hohem Verkehrsaufkommen der Pannenstreifen als dritte Fahrspurgeöffnet. Die positiven Auswirkungen sind einem nun veröffentlichten Bericht über verschiedene Verkehrsmanagement-Massnahmen zusammengefasst: «Der Verkehrsfluss hat sich deutlich verbessert. Bei freigegebenem Pannenstreifen traten keine Staus mehr auf. Die jährliche Unfallrate ist seit der Inbetriebnahme um mehr als 25 Prozent zurückgegangen. Auch die Schadstoffbelastung (NO2-Immissionen) ist gemäss den Messungen von März bis August 2009 sowie von März bis August 2010 in unmittelbarer Nationalstrassennähe um rund 20 Prozent gesunken. Diese Abnahme ist bedeutend grösser als die generell im selben Zeitraum festgestellte Abnahme um 4 Prozent infolge der technischen Entwicklung bei den Fahrzeugen. Die Lärmimmissionen im Nahbereich sind im selben Zeitraum um bis zu 2,4 Dezibel zurückgegangen.»

Gestützt auf diese Analyse kommt die Umnutzung von Pannenstreifen auf 16 weiteren Abschnitten mit einer Länge 150 km infrage. Auf dem grössten Teil davon soll der Pannenstreifen temporär während der Verkehrsspitzenzeiten umgenutzt werden. Gemäss dem Bericht kommt als nächstes der Abschnitt Winterthur Ohringen - Oberwinterthur an die Reihe. Dort soll ab 2017 der Pannenstreifen in Verkehrsspitzen temporär für den Verkehr geöffnet werden. 2018 steht Bern Wankdorf - Ostring - Muri auf der A6 auf dem Programm, 2019 Villars-Ste-Croix - Cossonay, Pratteln - Augst und Winterthur Töss - Winterthur Wülflingen.

Mehr Überholverbote für Lastwagen

Eine positive Bilanz zieht der Bundesrat auch über die Überholverbote für Lastwagen, die auf zusätzlichen 550 Kilometer angeordnet worden sind. Insgesamt gelten solche nun auf 730 Kilometern. Dies entspricht rund einem Viertel des vierspurigen Nationalstrassennetzes – der Grossteil davon entfällt auf Tunnel oder Abschnitte mit Tunnel. Auf 170 Kilometern sind Anlagen zur schrittweisen Herabsetzung der Höchstgeschwindigkeit in Betrieb. Geplant ist, weitere rund 800 Kilometer hoch belastete Nationalstrassenabschnitte mit erheblichem Staurisiko so auszurüsten.

Projekte zur Umnutzung von Pannenstreifen

Als Übergangslösung zu den Erweiterungsprojekten im Rahmen des Programms Engpassbeseitigung:
A1: Genève Meyrin – Versoix (2021)
A1: Le Vengeron – Coppet (ohne Anschlussbereich) – Nyon (Zeitpunkt offen)
A1: Morges – Ecublens (seit 2010)
A1: Villars-Ste-Croix – Cossonay (2019)
A1: Bern Wankdorf – Schönbühl (ohne Verzweigung) - Kirchberg (Zeitpunkt offen)
A6: Bern Wankdorf – Ostring (ohne Anschlussbereich) – Muri (2018)
A1: Aarau Ost – Birrfeld (Zeitpunkt offen)
A1: Zürich Ost – Brüttisellen (2020)
A1: Winterthur Ohringen – Oberwinterthur (2017)
A1: Winterthur Töss – Winterthur Wülflingen (2019)
Als ergänzende Massnahme zu Erweiterungsprojekten im Rahmen des Programms Engpassbeseitigung:
A1: Aubonne – Morges Est (nach 2030)
A1: Wettingen Ost – Dietikon (nach 2025)
Als eigenständige Massnahme:
A1: La Sarraz – Chavornay (2021)
A9: Lausanne Vennes – Belmont (2025)
A3: Wädenswil – Richterswil (2021)
A3: Zürich Wollishofen – Thalwil (nach 2025)
A2: Pratteln – Augst (2019)
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