22. Juli 2024 agvs-upsa.ch – Anfang Monat trafen sich europäische Nachwuchstalente der Kategorie Automobil-Mechatronik zu einem intensiven Training in der Mobilcity in Bern. Das vom AGVS organisierte Training diente als Vorbereitung auf die Berufsweltmeisterschaften WorldSkills 2024, die im September in Lyon (F) stattfinden werden. Ilir Pinto, Emine Rrudhani


Mehrere WorldSkills-Kandidaten und eine -Kandidatin der Kategorie Automobil-Mechatronik trainierten während dreier Tage mit der Unterstützung von Experten und unter Begleitung des Autoberufe-Teams in der Mobilcity Bern: (v.l.n.r.) Thomas Holzmann, Damian Schmid, Markus Schwab, Michel Tinguely, Olivier Maeder, Dora Szöke, Manuel Schmied, Tobias Forer, Andreas Schuck, Nevio Bernet, Sophie Schumacher. Fotos: AGVS-Medien

Während dreier Tage arbeiteten die besten europäischen Nachwuchstalente aus dem Autogewerbe in der Mobilcity in Bern an verschiedenen Posten, um sich auf die spezifischen Anforderungen der Berufsweltmeisterschaften vorzubereiten. Dabei ging es nicht nur darum, technische Fertigkeiten zu verfeinern, sondern auch unter Zeitdruck und in Wettbewerbsbedingungen präzise und effizient zu arbeiten.

Zu den teilnehmenden Champions gehörten Tobias Forer aus Italien, Andreas Schuck und Manuel Schmied aus Deutschland sowie unsere Schweizer Champions Sophie Schumacher und Nevio Bernet – allesamt Cracks in der Kategorie Automobil-Mechatronik, Fachrichtung Personenwagen beziehungsweise Nutzfahrzeuge.

Die intensiven Trainingseinheiten, die sowohl theoretische als auch praktische Aspekte abdeckten, ermöglichten es den Talenten, ihre Fähigkeiten zu schärfen wie auch neue Techniken zu erlernen, die für den Erfolg bei den diesjährigen WorldSkills in Lyon entscheidend sein könnten.
 
«Bei den elektrischen Messungen habe ich viel dazugelernt. Etwa welches Messgerät für welche Art von Messung verwendet werden muss», erklärt Nevio Bernet. Dies habe er sehr geschätzt. So auch das gemeinsame Abendessen mit den Teilnehmenden aus anderen Ländern und das Lernen von den Experten. «Es ist immer cool, so viele Leute auf einem Fleck zu haben, die sich fürs Gleiche interessieren», so der Luzerner Automobil-Mechatroniker.

Besonders positiv beeindruckt zeigte sich Nevio Bernet von der Unterstützung und der Organisation durch das Autoberufe-Team sowie der Lokalität in der Mobilcity Bern, wo diverse Fahrzeuge zum Üben bereitstanden.

Er fühlt sich nach dem Training besser vorbereitet auf die Berufsweltmeisterschaften, die vom 10. bis 15. September 2024 ausgetragen werden. «Da die WorldSkills in Frankreich stattfinden, geht man davon aus, dass französische Automarken zum Einsatz kommen werden. Da muss ich noch reinkommen – ich arbeite daran!», sagt Bernet beim Gespräch Mitte Juli.


Nevio Bernet nutzt ein Diagnosegerät, um bei einem Peugeot einem Fehler auf die Spur zu kommen.

Expertenunterstützung und Motivation
Während ihres Aufenthalts in der Mobilcity wurden Nachwuchstalente und Experten vom engagierten Autoberufe-Team des AGVS begleitet, das nicht nur organisatorische Unterstützung bot, sondern auch für das Wohl der Teilnehmenden sorgte.
 
Unterstützt wurden die Champions auch von einer Gruppe erfahrener Experten, darunter Michel Tinguely, Damian Schmid (2019 selbst Teilnehmer an den WorldSkills), Thomas Holzmann und Markus Schwab. Die Fachleute standen den Teilnehmenden mit Rat und Tat zur Seite und sorgten ausserdem dafür, dass die Trainingsbedingungen möglichst realistisch und herausfordernd waren. Die Experten teilten ihr umfangreiches Wissen und ihre Erfahrungen aus der Praxis und lieferten den Teilnehmenden wertvolle Tipps und Tricks.


Unterstützt wurden die Champions von einer Gruppe erfahrener Experten: (v.l.n.r.) Markus Schwab, Tobias Forer, Sophie Schumacher, Nevio Bernet, Andreas Schuck, Manuel Schmied, Thomas Holzmann, Damian Schmid, Michel Tinguely.

Sophie Schumacher sagt: «Der Austausch mit Damian Schmid ist immer sehr spannend und informativ. Er hat sehr viel Wissen im Bereich CAN-Bus, was mir sehr geholfen hat.» Den Austausch mit den anderen WorldSkills-Kandidaten habe sie aber ebenfalls sehr bereichernd gefunden. «Es ist immer interessant, mit Teilnehmern aus den anderen Ländern zu sprechen, da sie zum Teil sehr ähnliche Erfahrungen machen, manchmal aber auch ganz andere», erklärt sie.
 
Auf die Frage, welche Fertigkeiten sie während des Trainings besonders verbessern konnte, meint Sophie Schumacher: «Mit dem TechTool und Impact von Renault zu arbeiten. Man lernt immer wieder etwas Neues, das einen weiterbringt.» Zudem sei das Training unter Zeitdruck und in Zusammenarbeit mit anderen Teilnehmern sowie auch mit unbekannten Experten eine wertvolle Erfahrung, die in der Realität nur selten möglich sei.
 
«Die spezielle Herausforderung war, dass wir zum ersten Mal Drei-Stunden-Posten gemacht haben. Sich während drei Stunden wirklich zu konzentrieren, erfordert viel Energie und Aufmerksamkeit. Aber man vergisst die Zeit auch ein bisschen, wenn man wirklich am Posten dran ist», erklärt die Automobil-Mechatronikerin.


Sophie Schumacher arbeitet an einem elektronischen Schaltbrett, das verschiedene Fahrzeugleuchten und elektronische Komponenten enthält.

Auch für die Zukunft wichtig
Die WorldSkills 2024 in Lyon sind ein bedeutendes Ereignis, bei dem sich die besten jungen Fachkräfte auf internationaler Bühne in ihren jeweiligen Disziplinen messen. Für die Teilnehmenden des Trainings in Bern war es eine wertvolle Gelegenheit, sich optimal vorzubereiten und ihre Fähigkeiten weiter zu verbessern. Ihr Einsatz und ihre Leidenschaft für ihren Beruf sind inspirierend und zeigen, wie wichtig eine gute Ausbildung und kontinuierliche Weiterentwicklung sind.

Die Erfahrungen, die sie während des intensiven Trainings gesammelt haben, werden ihnen nicht nur bei den WorldSkills, sondern auch in ihrer beruflichen Zukunft von grossem Nutzen sein. Die Vorbereitung auf einen solch internationalen Event erfordert zudem nicht nur technisches Können, sondern auch mentale Stärke und Durchhaltevermögen.