Vier statt 15 Mausklicks

IT-Anbindung an den Teilekatalog

Vier statt 15 Mausklicks

28. April 2023 agvs-upsa.ch – Schnittstelle ist nicht gleich Schnittstelle: Davon ist Reto Dellenbach, Inhaber der GCS Schweiz AG, überzeugt. Als IT-Lösungspartner für zahlreiche Garagisten weiss er, worauf zu achten ist, damit bei Softwareintegrationen aus vier Mausklicks nicht plötzlich fünfzehn werden.

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Immer wichtiger in Zeiten der Digitalisierung: Schnittstellen für die IT. Foto: iStock

cym. Herr Dellenbach, welche Irrtümer bezüglich Schnittstellen ­stellen Sie in der Autobranche häufig fest?
Reto Dellenbach, Inhaber, GCS Schweiz: Ich erlebe es oft, dass einfach von einer Schnittstelle gesprochen wird, nicht aber von den unterstützten Funktionen und Prozessen, welche die IT-Lösung dem Garagisten konkret bietet. Es geht um die Frage, wie starr oder flexibel das Arbeiten mit der Software ist. Ich vergleiche das gerne mit einem Autokauf: Stellen Sie sich vor, Sie fragen den Verkäufer, ob das Auto einen Motor hat, und die Antwort lautet einfach «Ja». Die wichtige Information, ob es sich um ein 3,0-Liter mit 250 PS oder einen 1,4-Liter mit 75 PS handelt, fehlt. Es gibt leider genügend Schnittstellenintegrationen, die beispielsweise nur in eine Richtung funktionieren, nur einen einmaligen Abgleich zulassen oder nur einen Teil der benutzten Daten unterstützen. Will heissen: Diese IT-Lösungen unterstützen meist nur den Import von Warenkörben oder einen Import respektive Export von Daten. Was passiert aber zum Beispiel, wenn die Teile eines Auftrags bei mehreren Lieferanten bestellt werden müssen? In einem solchen Fall ist die einfache Export- und Importfunktion nicht mehr zielführend. Weiter kommt es immer wieder vor, dass für einen Auftrag 15 Mausklicks nötig sind, obwohl dieser mit einer besseren Integration mit vier Mausklicks erledigt wäre.

Worauf sollten Garagistinnen und Garagisten achten, um bei einer solche Investition zu einer guten Entscheidung zu gelangen und um keine bösen Überraschungen zu erleben?
Wenn es um eine Neuanschaffung der gesamten Software geht, dann ist es lohnenswert, sich diese von A bis Z zeigen zu lassen. Ich empfehle immer, verschiedene Angebote zu vergleichen. Wann immer möglich, sollte zudem mit einer Demoversion gearbeitet werden. Das wäre dann die Probefahrt. Etwas schwieriger wird es, wenn eine Garage seit Jahren mit einer Software und einem Lieferanten arbeitet, zu dem der Softwareanbieter aber keine respektive eben nur eine einfache Schnittstelle hat. Meistens erleichtert eine solche Anschaffung das Arbeitsleben nur bedingt. Wenn sich viele Kleinigkeiten summieren, sollte man auch einen kompletten Wechsel ins Auge fassen. Hellhörig sollte man bei Aussagen werden wie «Das kommt dann schon noch». Für mich ist dieser Satz bei dem heiklen Thema sowieso tabu. Denn man muss sich bewusst sein: Wenn eine Garagistin oder ein Garagist das System gekauft hat, dann schwindet der Einfluss und man läuft Gefahr, am Ende wieder am selben Punkt zu stehen wie mit der vorangegangenen Lösung. Hilfreich ist auch die Frage, wie viele Neuerungen in den letzten Monaten in die Lösung eingeflossen sind. Die Antwort darauf zeigt schnell das Potenzial auf, wie rasch der Anbieter auf Neuerungen reagieren kann. Ein Indikator ist zudem, wie viele Mitarbeitende in der Weiterentwicklung der Software arbeiten. Es macht einen Unterschied, ob zwei bis drei oder eben über 25 Entwickler im Unternehmen tätig sind. Es kann auch sein, dass ein Anbieter die Schnittstelle verändert, und dann braucht man einen Partner, der flexibel und agil reagieren kann.
 



«Das kommt dann schon noch»

Reto Dellenbach, Inhaber der GCS Schweiz AG, wird bei diesem
Satz hellhörig und empfiehlt auch den Garagisten, bei IT-Lösungen genauer hinzuschauen.


Inwiefern bietet GCS bei der Entscheidungsfindung Hilfe an?
Wir können sicher mit unserer über 25-jährigen Erfahrung der Garagistin oder dem Garagisten die Vorteile einer guten Lösung aufzeigen und in der Prozessoptimierung helfen. Schliesslich geht es nicht einfach darum, eine Rechnung zu schreiben, obwohl auch das sehr wichtig ist. Wir haben Erfahrungen in über 400 Projekten und tauschen uns regelmässig mit unserem Mutterhaus in Deutschland, der KSR EDV Ingenieurbüro GmbH, aus. Dieser Einblick, wie die Garagisten aus Deutschland und Österreich mit den Herausforderungen der Branche umgehen, hilft auch uns enorm. Wir haben mit unserem Team in der Schweiz mit zehn Mitarbeitenden vier Entwicklern und dem Mutterhaus in Deutschland mit 60 Mitarbeitenden, davon 30 Entwicklern, sehr viel Manpower, sprich PS, was die Weiterentwicklung betrifft. Ich darf zurecht sagen, dass wir, was den Softwareumfang und eben auch die Potenzialausschöpfung angeht, zur oberen Klasse der Branche gehören, der Preis aber eher zur unteren Mittelklasse passt. Weiter haben wir einen Leistungskatalog, der beschreibt, was wir können und der als Pflichtenheft dienen kann.

Sie sprechen gerne davon, dass GCS Schweiz bei Schnittstellen auf «Gold statt Bronze» setzt. Inwiefern – und wie wird dieser Unterschied im Garagenalltag spürbar?
Wir wollen in den Betrieben unserer Kundinnen und Kunden immer die bestmögliche Variante einer Schnittstelle zur optimalen Unterstützung der Arbeitsabläufe integrieren. Dieser Anspruch entspricht für mich der Goldvariante. Es generiert zu Beginn zwar am meisten Aufwand, bietet am Ende aber auch die grösste Flexibilität und Effizienz. Wir sind in dieser Hinsicht auch immer im direkten Kontakt zu den Lieferanten und tauschen uns regelmässig über noch bessere Anbindungen aus. Viele Garagisten unterschätzten den Mehrwert, den eine möglichst einfache und effiziente Teilebestellung bietet. Es ist wichtig zu verstehen, wie die administrativen Prozesse beim Garagisten wirklich sind, denn nur so schafft man mit einer passenden Schnittstelle eine Win-Win-Win-Situation.
 
Weitere Infos unter: gcsag.ch
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